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Theosophie und englischsprachige Frauenbildung im kolonialen Ceylon. Eine Untersuchung zu Genderfragen im Kontext von Religion und Nation in globalgeschichtlicher Perspektive

Drittmittelprojekt (DFG), Laufzeit: 2020-2023

 

Die Theosophische Gesellschaft spielte am Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine maßgebliche Rolle für die Religionsgeschichte Ceylons. In der Forschung kam bisher nur ihre Unterstützung für den singhalesischen Reformbuddhismus zur Sprache. Nicht untersucht wurde ihr Einfluss auf die tamilisch-sivaitische Hindu-Reformbewegung. Auch hat die Forschung bisher nicht gewürdigt, dass die Theosophische Gesellschaft als wichtige Vernetzungsinstanz, den persönlichen Kontakt zwischen den kolonialen Eliten über Religions- und Sprachgrenzen hinweg beförderte. Einen zentralen Ort, an dem der theosophische Einfluss auf die ceylonesische Gesellschaft in allen seinen Aspekten studiert werden kann, stellen die englischsprachigen Mädchenschulen der religiösen Reformbewegungen dar, die ausnahmslos von prominenten amerikanischen und europäischen Theosophinnen geleitet wurden. Die Konzentration auf die Frauenbildung ermöglicht es zudem, neuere globalgeschichtlich orientierte Genderfragestellungen zu berücksichtigen, die für das Konzept einer globalen Religionsgeschichte fruchtbar gemacht werden sollen. Um die Rolle der theosophisch vermittelten Frauenbildung angemessen religionsgeschichtlich zu verorten, ist eine genauere Kenntnis von Lehre und Wirken P. Ramanathans im Kontext des zeitgenössischen tamilischen Sivaismus und tamilischen Nationalismus in Ceylon notwendig. Hierzu fehlt die notwendige Forschung. Deswegen soll als ein zweiter Schwerpunkt des Projektes P. Ramanathans Stellung innerhalb der ceylonesischen Religionsgeschichte genauer untersucht werden.

Bearbeiterin: Jessica Albrecht