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  • HS Religion ist Unglaube. Karl Barth und die Religionswissenschaft (Stahmann)

     

    Voraussetzung

     

    OnLine Material

    • Die Beamer-Folien der Vorlesung werden als PDF-Dateien in Moodle abgelegt.
    • Aktuelle Gliederung (wird laufend aktualisiert) [hier ...]

    Dozent

    Stahmann

    Termine / Ort

    Zwei Blöcke am: 

    • Freitag, 25.10.2019, 14:30 - 21:00 Uhr und Samstag, 26.10.2019, 09:30 - 15:00 Uhr / Kisselgasse 1, ÜR II
    • Freitag, 29.11.2019, 14:30 - 21:00 Uhr und Samstag, 30.11.2019, 09:30 - 15:00 Uhr / Karlstr. 16, ÜR 3

    Kommentar

    Wir beginnen mit dem Satz: Religion ist Unglaube; Religion ist eine Angelegenheit, man muß sagen: die Angelegenheit des gottlosen Menschen. (…) Dieser Satz kann nach dem Vorangehenden nichts zu tun haben mit einem negativen Werturteil. Er enthält kein religionswissenschaftliches und auch kein religionsphilosophisches Urteil, das in irgendeinem negativen Vorurteil über das Wesen der Religion seinen Grund hätte. Er soll nicht nur irgendwelche andere mit ihrer Religion, sondern er soll auch und vor allem uns selbst als Angehörige der christlichen Religion treffen. (Karl Barth, Kirchliche Dogmatik 1/2, 1938, § 17, S.327.)

    Es ist Zeit, vielleicht ist es immer Zeit, sich religionswissenschaftlich an Karl Barth zu reiben. Ihn religionswissenschaftlich abzuhaken und vorschnell auf Friedrich Schleiermacher zurückzugreifen wäre der falsche Weg, ein Kurzschluss. Gerade in den unübersichtlichen Debatten um die postkoloniale Verortung von Religionswissenschaft und Interkultureller Theologie kann es lohnend und heilend sein, die Erschütterung von Karl Barth ernst zu nehmen und in die Gegenwart zu transformieren. Das Seminar versucht in Barths Jubiläumsjahr die Impulse aus der Kirchlichen Dogmatik aufzugreifen und in ihren zeitgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Ein zweiter entscheidender Schritt bemüht sich um die Verknüpfung des religionskritischen Impulses mit der Frage nach dem Gegenstand von Religionswissenschaft überhaupt. Also lesen wir den berühmten § 17 aus der Kirchlichen Dogmatik, versuchen die Wucht des Textes zu verstehen und diskutieren die „Grenzen des Religionsbegriffs“ (Anna Daniel).

    Leistungsnachweis

    • Je nach Modulzuordnung und Studiengang (in der Regel Seminararbeit oder Essay)

    Literatur

    • Karl Barth, Kirchliche Dogmatik, Erster Band, Zweiter Halbband, Zürich: Theologischer Verlag Zürich 1938, § 17.

    • Christiane Tietz, Karl Barth. Ein Leben im Widerspruch, München: Beck Verlag 2018.
    • Michael Bergunder, Soziologische Religionstheorie nach dem cultural turn, in: Detlef Pollack et al. (Hg.), Handbuch Religionssoziologie, Wiesbaden: Springer Verlag 2018, S.203-230.
    • Anna Daniel, Die Grenzen des Religionsbegriffs. Eine postkoloniale Konfrontation des religionssoziologischen Diskurses, Bielefeld: Transcript Verlag 2016.
    • Susanne Hennecke (Hg.), Karl Barth und die Religion(en), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2018.