S Mission und Kolonialismus (Ludwig)
Aktuelle Informationen zur Lehrveranstaltung
Dozent
Ludwig
Termine / Ort
Donnerstags, 14-16 Uhr / Ökumenisches Institut, Plankengasse, SeminarraumHinweise
Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium
Anmeldung: Nur für diejenigen, die NICHT Theologie/"Christentum und Kultur" oder Religionswissenschaft studieren, ist eine vorherige schriftliche Anmeldung per Email (F.Ludwig@missionsseminar.de) bis zum 12.04.2010 erforderlich, falls sie einen Schein für EPG2 erwerben möchten.
Teilnahmevoraussetzungen: Proseminar
Leistungsnachweis: Seminararbeit
Kommentar
In der Forschung wird das Verhältnis von Mission und Kolonialismus unterschiedlich bewertet. Die missionskritischen Literatur stellt die Einbindung der Missionare in den kolonialen Domestizierungsprozess heraus. So schrieb Frantz Fanon in seinem Klassiker Les damnés de la terre, dass die Kirche die kolonisierten Menschen nicht auf den Weg Gottes, sondern auf den Weg der weißen Unterdrücker gerufen habe. Demgegenüber führte Lamin Sanneh aus, dass die Übersetzung der Bibel in die Lokalsprachen es den Menschen möglich gemacht habe, "sich gegenüber westlichen Überfremdungsversuchen durchzusetzen." Ziel des Seminars ist es, der Ambivalenz der Rolle der Missionen nachzugehen, die sowohl Identität verweigern und Unterdrückungsstrukturen legitimieren wie auch politische Emanzipation und soziale Modernisierung induzieren konnte.
Texte
- Horst Gründer, Welteroberung und Christentum, Gütersloh 1992
- Klaus Koschorke, Frieder Ludwig & Mariano Delgado, Außereuropäische Christentumsgeschichte, Neukirchen 2006
- Frieder Ludwig, Mission und Kolonialismus, in: C. Dahling-Sander/A. Schultze/ D. Werner/H. Wrogemann (Hgg.) Leitfaden Missionstheologie, 2003, 79-96.
- Andrew Porter, Religion versus empire? British Protestant missionaries and overseas expansion, 1700-1914, Manchester 2004
- Lamin Sanneh,
Encountering the West, 1993