Neuer Artikel zur Theologie der Religionen
Yan Suarsana: Die Sagbarkeit Gottes. Poststrukturalistische Theorie, historisch-kritische Methode und die Theologie der Religionen. In: ZMiss 2-3/2015, S. 224-260.
In den letzten Jahren ist die poststrukturalistische Theorie in zahlreiche sozial- und geisteswissenschaftliche Disziplinen eingezogen. Der vorliegende (in hohem Maße experimentelle) Aufsatz leuchtet die Möglichkeiten einer poststrukturalistischen Perspektive für den Bereich der Theologie der Religionen aus. Im ersten Schritt geht es darum, das Problem der divergierenden Asprüche auf 'religiöse Wahrheit' zu dekonstruieren, das häufig im Zentrum religionstheologischer Debatten steht. Anschließend werden solche Texte einer näheren Betrachtung unterzogen, die in der Regel die Ansprüche auf den Besitz dieser Wahrheit legitimieren, und die dem Genre der Offenbarungsliteratur zuzurechnen sind. In diesem Schritt soll der Versuch gemacht werden, die Methoden der historisch-kritischen Exegese einer Derrida'schen "Verschiebung" zu unterziehen, um diese (am Beispiel von Mk 3,1-6) einer poststrukturalistischen Hermeneutik anzunähern. Zuletzt werden die Konsequenzen dieser Herangehensweise für eine Art von poststrukturalistisch motivierter Religionstheologie ausgeleuchtet, wobei auch die Perspektive des interreligiösen Dialogs berücksichtigt wird.