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  • Sommersemester 2003

    Vorlesungen

    Einführung in den Islam (Überblicksvorlesung)

    Die großen Religionsstifter und ihre Lehren. (Fällt aus.)

    Proseminare

    Hinduismus und Christentum (religionswiss.-missionswiss./systematisches Proseminar)

    Seminare

    Religion im Prozeß der Globalisierung. Theorien und Fallbeispiele (religionswiss. Seminar)

    Übungen

    Edward Said: "Orientalismus" (religionswiss. Lektüre)

    Mission impossible? Säkularisierung und religiöse Stagnation in den neuen Bundesländern

    Frauen im Islam. Muslimische Frauenwelten in Deutschland (feministischer Lehrauftrag)


    Einführung in den weltweiten Islam

    PD Dr. Michael Bergunder

    Überblicksvorlesung

    Zeit: Mi 9-11 Uhr. Beginn: 30.04.2003.

    Ort: Neue Universität, Universitätsplatz, Hörsaal 2

    Leistungsnachweis: mündliche Vorlesungsprüfung (Anrechnung für Zwischenprüfung als vierstündige Überblickslehrveranstaltung bei zusätzlichem Besuch der Lektüreübung zu Edward Said "Orientalismus")

    Knapp ein Fünftel der Weltbevölkerung wird heute dem Islam zugerechnet, der in unterschiedlichsten Ausdrucksformen in nahezu allen Regionen der Erde fest verwurzelt ist. In der Begegnung mit dem Westen unter dem Vorzeichen des Kolonialismus und im Zuge postkolonialer Identitätskonflikte erfuhr der gegenwärtige Islam seine entscheidenden Prägungen. Neben einer allgemeinen Einführung in die globale islamische Religionsgeschichte steht im Mittelpunkt der Vorlesung das komplexe Erscheinungsbild des neuzeitlichen Islam, wobei auch auf den Islam im Westen eingegangen wird. Als Ergänzung und Vertiefung zur Vorlesung kann die Lektüre zu E. Saids "Orientalismus" besucht werden.

    Literatur:
    W. M. Watt et al., Der Islam (Religonen der Menschheit, Bd. 25-27), Stuttgart 1980-1990 – K. Kreiser u. R. Wielandt (Hg.), Lexikon der Islamischen Welt, Stuttgart 1992 – W. Ende u. U. Steinbach (Hg.): Der Islam in der Gegenwart. 4. Aufl. 1996

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    Hinduismus und Christentum

    PD Dr. Michael Bergunder

    religionswiss.-missionswiss. und systematisches Proseminar

    Zeit: Mi 18-20 Uhr. Beginn: 30.04.2003.

    Ort: Übungsraum 1, Kisselgasse 1 (WTS)

    Hinter dem Wort Hinduismus verbirgt sich eine Vielfalt von religiösen Ausdrucksformen. Auch zahlreiche Menschen im Westen sind fasziniert vom Hinduismus, in dem sie eine ernstzunehmende spirituelle Alternative zum Christentum erblicken. Eine verantwortungsvolle christlich-theologische Auseinandersetzung mit dem Hinduismus, die auch die Reflexionen indischer Theologen zu berücksichtigen haben wird, setzt eine genaue religionswissenschaftliche Analyse voraus. Im Proseminar sollen, bei möglichst weitgehender Elementarisierung des Problemfelds, die zur Behandlung derartiger grundlegender Fragestellungen notwendigen religionswissenschaftlichen und theologischen Methoden exemplarisch vermittelt und angewendet werden.

    Literatur:

    E. PULSFORT, Christliche Ashrams in Indien, Münster 1989 – M. M. THOMAS, Christus im neuen Indien. Reform-Hinduismus und Christentum, Göttingen 1989 – H. v. STIETENCRON, Der Hinduismus, München 2001

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    Religion im Prozeß der Globalisierung. Theorien und Fallbeispiele

    PD Dr. Michael Bergunder

    religionswissenschaftliches Seminar

    Zeit: Di 18-20 Uhr. Beginn: 29.04.2003.

    Ort: Seminarraum, Ökumenisches Institut, Plankengasse 1

    Das Wort Globalisierung wird in der breiteren politischen Öffentlichkeit zunehmend häufig gebraucht, und ähnliches gilt für die Wissenschaft. Zunächst handelte es sich um einen ökonomischen Fachbegriff, der die transnationale Integration vormals getrennter Märkte für Güter und Dienstleistungen, Arbeit und Kapital bezeichnete. Seit Ende der 80er Jahre wurden Globalisierungstheorien jedoch zunehmend kulturwissenschaftlich konnotiert und von Religionssoziologen auf die Analyse des Verhältnisses von Religion und Weltgesellschaft angewandt, wobei auch historische Perspektiven eine wachsende Rolle spielen. Zahlreiche aktuelle Phänomene (wie z. B. Säkularisierung, religiöse Pluralisierung, Fundamentalismus oder das Aufkommen neuer religiöser Bewegungen) erfahren dabei veränderte bzw. neue Interpretationen. Deutekraft und Reichweite von religionswissenschaftlichen Globalisierungstheorien sollen im Seminar an konkreten Fallbeispielen untersucht werden.


    Literatur:

    P. BEYER (Hg.), Religion im Prozeß der Globalisierung. Würzburg 2001 – A. GIDDENS, Entfesselte Welt, Frankfurt 2001

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    Edward Said: Orientalismus

    PD Dr. Michael Bergunder

    religionswissenschaftliche Lektüreübung

    Zeit: Do 11-13 Uhr. Beginn: 08.05.2003.

    Ort: Übungsraum 1, Kisselgasse 1 (WTS)

    Das 1978 erschienene Buch "Orientalismus" von Edward Said ist inzwischen zum Klassiker avanciert. Said setzt hier die westliche Wahrnehmung des Orients und insbesondere die Ergebnisse der wissenschaftlichen Orientalismus-Forschung in Bezug zum westlichen Kolonialismus. Er stellt die These auf, daß, indem Beschreibungen angefertigt, Aussagen getroffen und bestimmte Sichtweisen autorisiert wurden, der Westen einen Diskurs konstituierte, der geistige Fixierung und stellvertretende Repräsentation des Orients zur Folge hatte. Für Said ist Orientalismus eine westliche Ausdrucksform "der Herrschaft, der Umstrukturierung und des Autoritätsbesitzes über den Orient". Diese These ist auch für die Religionswissenschaft von großer Tragweite, da dadurch die Voraussetzungen der westlichen Wahrnehmung des Islam und der westlichen Islamforschung grundsätzlich hinterfragt werden. Das Buch hat heftige Kontroversen ausgelöst, die jedoch ungeachtet aller berechtigten Kritik gezeigt haben, daß hinter Saids Analyse nicht mehr einfach zurückgegangen werden kann. In Deutschland wurde die von Said angestoßene Orientalismusdebatte lange Zeit kaum rezipiert. In den letzten Jahren zeichnet sich hier aber eine Änderung ab.


    Literatur:

    - Ein Reader mit der deutschen Übersetzung (Orientalismus, Frankfurt: Ullstein, 1981), die nicht mehr im Buchhandel erhältlich ist, wird zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt. Ein Exemplar des englischen Originals wird im Handapparat stehen

    - Literatur zur Orientierung: J. LÜTT et. al., Die Orientalismus-Debatte im Vergleich, in H. KAELBLE u. J. SCHRIEWER (Hg.), Gesellschaften im Vergleich. Frankfurt 1998, 511-567 – W. D. HART, Edward Said and the Religious Effects of Culture, Cambridge 2000

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    Mission Impossible? Säkularisierung und religiöse Stagnation in den neuen Bundesländern

    Jörg Haustein

    Übung

    Zeit: Di 16-18 Uhr. Beginn: 29.04.2003.

    Ort: Hs 007, Karlstr. 3

    Entgegen vielen Erwartungen im Zuge der politischen Wende der DDR ist eine nennenswerte Belebung der religiösen Landschaft in den neuen Bundesländer in- und außerhalb der Kirchen bis heute ausgeblieben. Diese weitestgehend von Atheismus, Indifferenz und religiöser Unkenntnis bestimmte Lage wird seit geraumer Zeit erforscht und sorgt für eine lebhafte Diskussion, zumal ihr auch innerhalb der postkommunistischen Länder Europas eine exponierte Stellung zukommt. Die Schwierigkeiten dieser Debatte zeigen sich besonders an dem für Beschreibung und Bewertung des Phänomens zentralen Begriff der Säkularisierung, zu dem bezeichnenderweise kein Konsens in Sicht ist. Anhand verschiedener Texte zur Situation der Kirchen in der DDR, zur aktuellen religiösen Situation in den neuen Bundesländern sowie zum Säkularisierungsbegriff in der religionssoziologischen Diskussion wird die Übung versuchen, in die Debatte einzuführen. Außerdem sollen Interviewtranskripte zur Erhellung der individuellen Dimension herangezogen und gemeinsam interpretiert werden.


    Literatur:

    BERGUNDER, MICHAEL: Säkularisierung und religiöser Pluralismus in Deutschland aus Sicht der Religionssoziologie. In: CYRANKA, DANIEL / OBST, HELMUT: “... mitten in der Stadt”. Halle zwischen Säkularisierung und religiöser Vielfalt. Halle, 2001. – ENGELHARDT, KLAUS / LOEWENICH, HERMANN VON / STEINACKER,PETER: Fremde Heimat Kirche. Die dritte Erhebung über Kirchenmitgliedschaft. Gütersloh, 1997. – POLLACK, DETLEF / PICKEL, GERT (Hg.): Religiöser und kirchlicher Wandel in Ostdeutschland 1989-1999. Opladen, 2000. – POLLACK, DETLEF: Kirche in der Organisationsgesellschaft. Zum Wandel der gesellschaftlichen Lage der evangelischen Kirche in der DDR. Stuttgart u.a., 1994. – POLLACK, DETLEF / BOROWIK, IRENA / JAGODZINSKI, WOLFGANG (Hg.): Religiöser Wandel in den postkommunistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas. Würzburg, 1998. – WOHRAB-SAHR, MONIKA: Säkularisierte Gesellschaft. In: KNEER, GEORG / NASSEHI, ARMIN / SCHROER, MARKUS (Hg.): Klassische Gesellschaftsbegriffe der Soziologie. München, 2001. 308-332

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    Frauen im Islam. Muslimische Frauenwelten in Deutschland

    Iris Keßner

    Übung (feministischer Lehrauftrag)

    Zeit: Blockveranstaltung (Montag, 5. Mai, 14:00 Uhr Informationstreffen; + 2 Blöcke: 14/15. Juni und 5./6. Juli)

    Ort: Sitzungsraum, Abteilung für Religionsgeschichte und Missionswissenschaft, Hauptstr. 216 (Ecke Karlsplatz)

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